KidsAktiv am 21.077. trafen sich Kinder aus dem Kirchenbezirk Albstadt
Kindertag
Schenken und Teilen - in Balingen-Engstlatt
Schon am Vortag war ab 13 Uhr in und um die Halle in Engstlatt emsiges Treiben zu beobachten.
Kinder und Erwachsene kamen bepackt mit Instrumenten, Notenkoffern und -büchern, Getränken, Kuchen, Spielgeräten und Kisten mit allerlei Inhalt angefahren und waren nach kurzer Begrüßung und Gebet sogleich eifrig dabei Tische und Stühle herbeizuschaffen, Lieder zu singen, Instrumente zu stimmen, um sich im Orchester zusammenzufinden und die Stücke für den Sonntag zu proben.
Nebenbei wurde geschafft und gewerkelt, um für den Sonntag aus der Halle ein festlich geschmücktes Gottesdienstlokal zu gestalten: Es wurde ein Altar gebaut, das Kreuz aufgerichtet und die gesamte Dekoration gebastelt: viele kleine Geschenke wurden liebevoll eingepackt, Luftballon-Blumen gebastelt und ein großes Ohr aus Pappmaché mit hautfarbenen Papierschnipseln beklebt. Auch das Küchenteam war fleißig: begleitet von den schönen Klängen des Kinderorchesters wurden Kartoffeln gekocht, geschält, gehobelt und als Kartoffelsalat angemacht. Nebenbei wurden Melonen geschnitten, damit sich die Akteure zwischendurch erfrischen konnten.
Gegen 16 Uhr war dann alles fertig und die Vorfreude auf den nächsten Tag, zum dem unser Bischof seinen Besuch angesagt hatte, groß.
Am Sonntag wurden alle mit einer schönen Aufgabe willkommen geheißen: Jeder durfte auf einem Zettel eine besondere Bitte, einen Wunsch oder eine Sorge aufschreiben. Die bunten Zettel wurden gefaltet und in einem schönen Glas neben den Altar gestellt. Am Ende des Tages sollte jeder einen beliebigen Zettel herausnehmen und den darauf notierten Wunsch eines anderen in sein persönliches Gebet aufnehmen.
Das Orchester und der Kinderchor haben sich auch schon frühzeitig eingefunden, um sich und alle Teilnehmer auf den Gottesdienst einzustimmen. Das war ein fröhliches Gewusel! Doch 10 Minuten vor Gottesdienstbeginn kehrte Ruhe ein. Der Bischof kam mit den Bezirksämtern und Vorstehern in das Gottesdienstlokal und 4 Kinder traten vor die Gemeinde, um aus Lukas 2, 41-52 die Begebenheit des zwölfjährigen Jesu im Tempel vorzulesen. Danach herrschte einige Minuten andächtige Stille bis das Orchester das Eingangslied "Lasst die Herzen immer fröhlich" anstimmte, in das die Gemeinde freudig miteinstimmte.
Der Bischof brachte der jungen Gemeinde das Wort aus Matthäus 6, 19 und 20 mit:
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten und Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.
"Wir haben Freude (Frieden/ Liebe) zu verschenken…" Sang der Kinderchor zum Eingang.
Bischof Urs Heiniger nahm den Impuls der jungen Sänger gerne auf und verband damit auch gleich seine Anerkennung über den schön mit Geschenkpäckchen geschmückten Altar. Wann kann man denn nur etwas schenken? Die Kinder geizten nicht mit Antworten. Natürlich nur, wenn man etwas hat! Unser himmlischer Vater hat ganz wertvolle Geschenke und die möchte er uns allen schenken. Das was die Kinder gesungen haben, zum Beispiel: Freude, Friede und Liebe. Wie ist das denn, wenn man etwas tolles geschenkt bekommen hat, möchte man das gleich gerne mit anderen teilen? Lieber nicht, meinten die Kinder. Vielleicht macht es einem der andere ja kaputt, da wäre man ziemlich traurig. Darum hat Jesus den Rat gegeben, Schätze zu sammeln, die nicht kaputt gemacht werden können, die ewig Bestand haben. "Sammelt ihr denn auch etwas?", wollte der Bischof von den Kindern wissen. Da gingen die Hände in Höhe: Lego, Steine, Briefmarken, Fahrkarten, Stofftiere, … Die Kinder kennen sich mit dem Sammeln aus, soviel ist klar. Motten kannten sie nicht so gut, das sei auch gut so, meinte der Bischof, dann habt ihr keine! Das ist so Ungeziefer, das beispielsweise in Stoff lauter kleine Löcher reinfrisst, so dass ein Kleidungsstück ganz unbrauchbar wird.

"Schenken macht Spaß. Schenken gibt was. Etwas, das du nicht alleine kannst…" sang der Kinderchor zwischendurch. Ja genau, sagte der Bischof, manche Dinge bekommen erst einen Wert, wenn wir sie teilen. Wie viel mehr wert ist Liebe, Freude, Spaß, wenn wir sie mit jemandem teilen! Der Bischof vereinbarte mit den Kindern, dass sie die Geschenke, die sie heute bekommen haben, nicht nur für sich alleine nehmen, sondern sie teilen wollen. Jeder von uns freut sich über ein liebes Wort, über Dank, oder wenn uns jemand etwas Schönes erzählt. Das wollen wir auch tun und zu Hause die Eltern an der heute erlebten Freude teilhaben lassen und uns bei ihnen bedanken für ihre Liebe und Fürsorge. Wir wollen auch in der Schule, wenn einer vielleicht etwas am Rand steht, diesem auch mal etwas Nettes sagen und ihm so eine Freude bereiten.
"Ich bin bei euch alle Tage…" sangen die Kinder als Überleitung zum Predigtbeitrag des Bezirksvorstehers Rainer Meyer. Meint ihr, wollte er von den Kindern wissen, ob ich euch das auch versprechen könnte? Nein, das kannst du nicht, waren sich die Kinder da schnell einig. Ein Mensch kann das nicht vollbringen, die ganze Zeit bei allen Menschen gleichzeitig zu sein. Gott dagegen schon und genau darum ist es so wichtig und wertvoll, wenn wir uns zu ihm halten! Er sei heute Morgen auch schon reich beschenkt worden. Angefangen mit dem schönen Wetter, das in der Nacht noch ganz anders ausgesehen hatte, über ein leckeres Müsli, und die vielen schönen Begegnungen mit seinen jungen Geschwistern.
"Hab ich Unrecht heut getan, sieh es lieber Gott nicht an. Deine Gnad und Jesu Blut machen allen Schaden gut." Mit diesem Impuls des Kinderchores ging der Bischof auf die bevorstehende Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl ein. Das Heilige Abendmahl wurde würdevoll von Xylophon und Klavier mit "Gott ist die Liebe" umrahmt, was diesen feierlichen Momenten noch ein sehr besonderes Gepräge verlieh.
Mit Gebet und Segen und der Erinnerung an die getroffene Vereinbarung beendete der Bischof den Gottesdienst. Der wunderbare Schlussvortrag des Orchesters von Händels "Halleluja" bekräftigte noch einmal diesen besonderen, von den Kindern so beeindruckend mitgestalteten und vorbereiteten Gottesdienst!
Nun wurde flugs die Halle umgebaut, um für Mittagessen und Nachmittagsprogramm gerüstet zu sein. Solange die Küche noch zur Zubereitung und Bereitstellung von Maultaschen, Kartoffelsalat und knackigen Gemüsesticks brauchte, konnten die Kinder sich auf dem Gelände rund um die Halle bei Spiel und Sport ein wenig austoben.
Nachdem alle gestärkt waren, konnte es losgehen. Jedes Kind bekam eine Laufkarte, mit der es zu den einzelnen Stationen ging. Dort wurde gewerkelt, gemalt, geklebt, gebastelt, gerätselt, gehämmert, … Und nach getaner Arbeit gab es einen Stempel auf die Laufkarte. Natürlich konnte man sich auch beim Fußballspiel oder anderen sportlichen Aktivitäten einbringen. Das schöne Wetter lies da jede Möglichkeit offen. Zwischendurch gab es auch mal eine willkommene Abkühlung mit einem leckeren Eis, oder, wer noch mehr Hunger hatte, Kuchen, Obst und Salzgebäck.
Viel zu schnell neigte sich auch dieser erlebnisreiche Tag seinem Ende zu und Bischof Heiniger hat nochmal alle Kinder zusammengerufen, um diesen Tag mit einem gemeinsamen Gebet zu beschließen. Danach konnten die Kinder die Geschenkepäckchen vom Altar und natürlich ihre selbstgebastelten Kunstwerke mit nach Hause nehmen. Man sah viele Kinder mit vollgepackten Händen in die Autos der Eltern steigen, man sah aber auch an ihren Augen, dass sie die Herzen nicht weniger vollgepackt hatten mit Geschenken, die ewigen Bestand haben werden.
DANKE, ihr lieben Kinder! Ihr habt uns wirklich gezeigt, was es heißt zu schenken und zu teilen!